Osnabrücker Vätertag*

Heute sind Männer an der Erziehung ihrer Kinder viel stärker beteiligt. Väter wollen, genau wie Mütter auch, ihre Kinder aufwachsen sehen und sie trotz eines oft stressigen beruflichen Alltags begleiten. Möglichkeiten, gemeinsam einen aktiven Samstagvormittag zu erleben, bieten Vätern* und ihren Kindern die Osnabrücker Vätertage. Dieses Jahr findet der Vätertag am 3. Juni 2023 unter dem Motto „Abenteuer und Experimente am Piesberg“ im Museum Industriekultur (MIK) statt.

Die Vätertage werden von mehreren Trägern in einer bewährten Kooperationsform vorbereitet und durchgeführt. Das sind aktuell der Stadtsportbund Osnabrück, die Katholische und Evangelische Familienbildungsstätte, der Verband alleinerziehender Mütter und Väter, die Kinder-Bewegungsstadt, das Gleichstellungsbüro von Stadt und Landkreis Osnabrück, die Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim und der Sozialdienst Katholischer Männer.

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Die Rückkehr des Osnabrücker Vätertags nach der langen Corona-Pause hat im September für viele fröhliche Gesichter gesorgt. Spiel und Sport standen bei der zwölften Veranstaltung für Väter und ihre Kinder im Sportpark Illoshöhe im Mittelpunkt.

Mit 190 Anmeldungen war der Sporttag lange im Voraus ausgebucht, es wurde sogar eine Warteliste geführt. Doch weil der Samstag (10. September) überraschend kühl war, blieben einige Angemeldete dann spontan zu Hause. Doch die rund 150 Teilnehmenden sollten ihr Kommen nicht bereuen. In elf Workshops wurde den kleinen und großen Sportlerinnen und Sportlern einiges geboten. Sie schnupperten in Trendsportarten wie Longboard-Fahren, Parkour oder Spikeball hinein, bei dem ein Ball auf ein Trampolin gespielt wird. Im Programm waren zudem Raufen und Rangeln, Vater-Kind-Yoga, Rugby, Basketball, Ballschule, Tennis, Sportabzeichen und Rope Skipping.

Matthias Kempin war mit seinen Töchtern Luise (8) und Greta (6) zum ersten Mal dabei. Der Vater macht mit seinen Kindern öfter zusammen Sport. Aber die „sehr gut organisierte Veranstaltung“ mit einigen nicht alltäglichen Angeboten und Anleitung durch Profis übte auf das Trio wie auf viele andere einen besonderen Reiz aus. „Versucht doch mal, das Board hochzuziehen“, animierte der Vater seine auf Longboards stehenden Töchter. Ein Trainer hatte zuvor kleine Sprünge gezeigt. Luise und Greta probierten es, noch lieber jagten sie aber auf ihren Brettern einfach über die Tartanbahn. Und später griffen sie zu den Springseilen, denn Rope Skipping ist die wahre Leidenschaft der Schwestern.

Auf einer Matte mitten auf dem Rasenplatz hatte derweil Uwe Brandt bei der Station „Ringen und Raufen“ mit seinen Töchtern Madeleine (7) und Johanna (5) zu kämpfen. „Das ist eine tolle Aktion. Wir ringen manchmal auch zu Hause, um die Power rauszulassen, aber da haben wir keine Matte“, erzählte der Vater. „Wenn wir zwei gegen Papa kämpfen, hat er keine Chance“, sagte Madeleine.

Einige Meter weiter beim Basketball übte Till Schlaack gemeinsam mit seiner Tochter Emma das Dribbeln und Passen. Einige Nachbarn in ihrer Straße hätten zu Hause auch einen Basketballkorb. „Deswegen wollte ich das jetzt unbedingt mal ausprobieren. Und mal nur mit Papa was zu machen, das gefällt mir“, sagte die Achtjährige. Ihr zwölfjähriger Bruder spielt Fußball im Team. Für die Tochter suche man noch einen Teamsport, erklärte Papa Schlaack. Der Vätertag fungierte also auch als Probierfeld.

Nach dem ersten Workshop-Durchgang stärkten sich die Teilnehmenden an einem reichhaltigen Frühstücksbüffet, bevor die zweite Runde Spiel und Spaß anstand. Der Vätertag wurde vom Familienbündnis der Region Osnabrück, dem Stadtsportbund Osnabrück (SSB), der katholischen Familien-Bildungsstätte und vielen weiteren Partnern organisiert. Den Machern ist es wichtig, dass jeder Interessierte teilnehmen kann, daher setzt das Team neben einer professionellen Begleitung auf Vielfalt und geringe Kosten. Der Sport war früher schon Schwerpunkt, doch es gab auch schon Vätertage mit kleinen Forschern im Museum oder kleinen Handwerkerinnen in der Handwerkskammer. Ziel ist es jedes Jahr, Vätern und dem Nachwuchs einen unbeschwerten gemeinsamen Vormittag zu ermöglichen.

Viele altbekannte Gesichter, aber auch einige Neueinsteiger waren auf der Osnabrücker Illoshöhe dabei. Stefan Kopetsch und sein Sohn Kasimir sind Wiederholungstäter. „Es macht richtig Spaß hier. Und es gibt viel Sport zum Austesten“, erzählte der Siebenjährige begeistert. Gemeinsam mit seinem Papa hatte er zunächst beim Parkour Hindernisse übersprungen. „Das war spitze.“ Nach der Pause wollten sie das Sportabzeichen ablegen.

Die Kinder und die Papas hatten sich gegen die kühlen Temperaturen warm angezogen. „Es ist wie Urlaub an der Nordsee. Alle wünschen sich schönes Wetter, aber keiner der Anwesenden lässt sich abhalten“, kommentierte der Familienbündnis-Vorsitzende Peter Forkert das sportliche Treiben anerkennend. Bei den Planungen habe man sich wegen der im Frühjahr nicht absehbaren Pandemieentwicklung gegen das anvisierte Museum Industriekultur und für ein sichereres Außenangebot entschieden, erklärten Andrea Spree und Sandra Holtgreife vom Familienbündnis. So wollte man das Risiko, den Tag nach zwei Corona-Jahren wieder ausfallen lassen zu müssen, minimieren.

So kam der Sport ins Spiel. „Wir haben im Vorfeld die Sportvereine gefragt, wer sich mit welchem Angebot beteiligen will. Viele Vereine sind froh, sich mal wieder präsentieren zu können. Sie nutzen nach den Corona-Einschränkungen jede Gelegenheit, um Werbung für ihre Angebote zu machen“, berichtete der SSB-Geschäftsführer Ralf Dammermann. Im Juni 2023 soll der nächste Vätertag dann im Museum Industriekultur stattfinden.

  • Vätertag am 10. September 2022 auf der Illoshöhe in Osnabrück
  • Vätertag am 10. September 2022 auf der Illoshöhe in Osnabrück
  • Vätertag am 10. September 2022 auf der Illoshöhe in Osnabrück
  • Vätertag am 10. September 2022 auf der Illoshöhe in Osnabrück
  • Vätertag am 10. September 2022 auf der Illoshöhe in Osnabrück
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