19:57 – Im Zweiten Weltkrieg explodierten nicht alle abgeworfenen Bomben. Der Anteil sogenannter Blindgänger lag schätzungsweise bei 10 bis 15 Prozent, abhängig von Bombentyp, Zünderbauart und Einsatzbedingungen. Die Gründe für das Versagen der Zündung waren vielfältig. Technische Defekte an den Zündern, Fertigungsfehler oder Materialermüdung konnten dazu führen, dass die Zündung beim Aufprall nicht ausgelöst wurde. Auch der Auftreffwinkel und die Beschaffenheit des Untergrunds spielten eine Rolle. Bomben, die beispielsweise in weichen Boden eindrangen oder schräg auftrafen, konnten stecken bleiben, ohne zu detonieren.
Ein weiterer Faktor war die Verwendung von Langzeitzündern, die mit chemischen oder mechanischen Verzögerungen arbeiteten. Wenn diese Mechanismen ausfielen, blieb die Bombe ebenfalls als Blindgänger im Boden. Gegen Kriegsende trugen zudem Materialmängel und Qualitätsprobleme in der Rüstungsproduktion zur erhöhten Ausfallrate bei.
Die Folge ist, dass bis heute zahlreiche Blindgänger im Boden liegen, insbesondere in ehemals stark bombardierten Gebieten. Kampfmittelräumdienste müssen regelmäßig bei Bauprojekten eingreifen, um diese Altlasten zu beseitigen.
17:12 – Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
ab sofort findet die Räumung einer Weltkriegsbombe im Bereich des Lokviertels statt:
Evakuierungsgebiet und Zeitpunkt der Entschärfung: Stadtteile Innenstadt, Fledder, Schinkel Evakuierung des Gebietes ab sofort!.
Die Straßensperrungen werden zu 19.00 Uhr eingerichtet.
Sicherheitsmaßnahmen:
1. Evakuierung: Es wird eine unverzügliche Evakuierung der betroffenen Gebiete stattfinden. Bitte verlassen Sie Ihre Häuser.
Wenn Sie auf einen Krankentransport angewiesen sind, melden Sie sich zur Anmeldung unter 0541 323 4455.
2. Betreten des Sperrgebietes verboten: Meiden Sie unbedingt das Evakuierungsgebiet bis die Evakuierung aufgehoben wird!
3. Hören Sie auf Anweisungen: Folgen Sie den Anweisungen der örtlichen Behörden und der Einsatzkräfte vor Ort.
4. Ein Evakuierungszentrum wird in der Gesamtschule Schinkel, Windthorststraße 79-83, 49084 Osnabrück als Anlaufstelle für Sie eingerichtet
Die geplante Entschärfung ist notwendig, um eine Gefahr zu beseitigen.
Wir danken Ihnen für Ihre erneute Kooperation.