Unsere Bombe hat zwei Zünder: Einer vorne, einer hinten. Viele Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg mit einem Gewicht von 500 Kilogramm waren mit zwei Zündern ausgestattet – einem Frontzünder im Nasenbereich und einem Heckzünder am hinteren Ende der Bombe. Diese doppelte Zündvorrichtung diente in erster Linie der Erhöhung der Zuverlässigkeit und taktischen Flexibilität. Der Frontzünder war in der Regel ein Aufschlagzünder, der die Explosion unmittelbar beim Auftreffen auf ein Ziel auslöste. Der Heckzünder hingegen war häufig als Langzeitzünder oder chemischer Zeitzünder ausgelegt, der die Detonation verzögert auslöste, oft erst Minuten bis Stunden nach dem Aufprall.
Durch die Kombination beider Zündmechanismen konnte eine höhere Wahrscheinlichkeit erzielt werden, dass die Bombe auch unter ungünstigen Bedingungen detonierte. Gleichzeitig erschwerte die doppelte Zünderbestückung mögliche Entschärfungsversuche erheblich, da nicht immer klar war, welcher Zünder aktiv war oder ob einer bereits ausgelöst hatte. Darüber hinaus diente der verzögerte Zündmechanismus dazu, gegnerische Rettungs- und Räumkräfte zu gefährden oder Infrastrukturschäden gezielt zu verlängern. Der Einsatz beider Zünderarten in einer Bombe war daher eine gängige Praxis, um die militärische Wirkung zu maximieren und die Einsatzmöglichkeiten zu erweitern.
17:12 – Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,
ab sofort findet die Räumung einer Weltkriegsbombe im Bereich des Lokviertels statt:
Evakuierungsgebiet und Zeitpunkt der Entschärfung: Stadtteile Innenstadt, Fledder, Schinkel Evakuierung des Gebietes ab sofort!.
Die Straßensperrungen werden zu 19.00 Uhr eingerichtet.
Sicherheitsmaßnahmen:
1. Evakuierung: Es wird eine unverzügliche Evakuierung der betroffenen Gebiete stattfinden. Bitte verlassen Sie Ihre Häuser.
Wenn Sie auf einen Krankentransport angewiesen sind, melden Sie sich zur Anmeldung unter 0541 323 4455.
2. Betreten des Sperrgebietes verboten: Meiden Sie unbedingt das Evakuierungsgebiet bis die Evakuierung aufgehoben wird!
3. Hören Sie auf Anweisungen: Folgen Sie den Anweisungen der örtlichen Behörden und der Einsatzkräfte vor Ort.
4. Ein Evakuierungszentrum wird in der Gesamtschule Schinkel, Windthorststraße 79-83, 49084 Osnabrück als Anlaufstelle für Sie eingerichtet
Die geplante Entschärfung ist notwendig, um eine Gefahr zu beseitigen.
Wir danken Ihnen für Ihre erneute Kooperation.